08 - Schnelltests für Saatgut - mit Seedalive CEO Jens Varnskühler
Shownotes
Mein heutiger Gast ist der Mitgründer und CEO von Seedalive, Jens Varnskühler. Ein Thema, über das ich mir, und wahrscheinlich auch sonst kaum jemand im Alltag Gedanken macht, für die Landwirtschaft aber eine riesige Relevanz hat, ist die Qualität von Saatgut. Also die Frage, wenn ich 1000 Saatkörner aussäe, wie viele davon entwickeln sich zu Pflanzen die Ertrag bringen? Seedalive haben einen Schnelltest für die Keimfähigkeit von Saatgut entwickelt. Damit können innerhalb weniger Stunden, statt wie bisher erst nach einigen Tagen, quantitative Aussagen getroffen genau darüber werden. Wie die Technologie dahinter funktioniert erfahrt ihr in dieser Folge. Viel Spaß!
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00:00:00: Mein heutiger Gast ist der Mitgründer und CEO von Cedarlife, Jens Warnsküler.
00:00:06: Ein Thema über das ich mir und wahrscheinlich auch sonst kaum jemandem alltag Gedanken macht.
00:00:10: Für die Landwirtschaft aber eine riesige Relevanz hat, ist die Qualität von Saatgut.
00:00:14: Also die Frage, wenn ich tausend Saatkörner aussehe, wie viele davon entwickeln sich zu
00:00:19: Pflanzen, die ihr Trag bringen. Cedarlife haben einen Schnelltest für die Keimfähigkeit von
00:00:23: Saatgut entwickelt. Damit können innerhalb weniger Stunden statt wie bisher erst nach
00:00:28: Tagen quantitative Aussagen genau darüber getroffen werden. Wie die Technologie dahinter
00:00:32: funktioniert, erfahrt ihr in dieser Folge. Viel Spaß! Das dauert normalerweise halt mindestens
00:00:38: sieben Tage, bis ich das Ergebnis habe, dieses klassischen Tests. Das können die heute innerhalb
00:00:43: von drei, vier Stunden selbst vor Ort machen, haben das Ergebnis abends und wissen sofort,
00:00:49: okay, die Partie ist okay, die fahre ich mit dem Standardprogramm durch die Aufreinigung,
00:00:52: das wird ein vernünftige Partie, kann die schon absacken. Doppelhelix, der Technologie-Podcast
00:00:59: für Biotech und Life Science. Hallo Jens, schön, dass du heute bei mir bist.
00:01:07: Guten Morgen, Joel. Ja, vielleicht kennst du meine Eingangsfrage,
00:01:14: dich jedem Gast als allerersteres Stell, einfach weil es spannend ist, ein bisschen den Hintergrund
00:01:18: zu lernen. Was war denn so dein erstes Projekt im Labor? Wofür musstest du das erste Mal
00:01:24: eine Pipette in die Hand nehmen? Also das allererste Mal war im Rahmen meines
00:01:29: Studiums. Ich habe vor 30 Jahren in Osnabrück hier Biologie studiert und dort ging es um
00:01:35: DNA, Extraktion, Sequenzierung und Verwandtschaftsanalyse von Brassica X, also Kohlgewechsel. Das war so
00:01:43: das allererste Mal, dass ich mit Mikrotiter Pipetten zu tun hatte im Labor. Super. Und
00:01:49: das mit dem Pflanzen hat sich so ein bisschen durchgezogen. Du bist heute der Geschäftsführer
00:01:53: von SEDA LIVE. Ihr habt einen Keimfähigkeits-Schnelltests entwickelt und jetzt steht ja morgens
00:02:02: niemand auf und sagt, ich entwickel heute einen Keimfähigkeits-Schnelltest. Wie bist
00:02:07: du da hingekommen, dass du das heute machst? Nein, das ist de facto natürlich nicht so.
00:02:12: Nach dem Uni-Studium, nachdem ich das abgeschlossen hatte, schon verdammt lange her, 1996 bin
00:02:19: ich wie die Jungfrau zum Kind in die Invitro-Formierung von Pflanzen gekommen, kommerzielle Invitro-Formierung
00:02:25: von Pflanzen. Ich habe dort wirklich eher zufällig einen Job bekommen. Ich bin dort Laborleiter
00:02:31: geworden in einer großen kommerziellen Produktion in Norddeutschland mit Niederlassung in Indien.
00:02:36: Hab dann die Laborleitung und Produktion auch in Indien übernehmen dürfen. Hab mich dann
00:02:42: in diesem Bereich selbstständig gemacht. Hab selber ein kleines Labor für Invitro-Formierung
00:02:46: von Pflanzen gehabt, hauptsächlich Zierpflanzen und mit Partnern in Indien die Vermehrung
00:02:52: machen lassen. Pflanzen wieder zurückgekauft und hier vertrieben als Jungpflanzen. Das
00:02:57: hat sich dann innerhalb von mehreren Jahren in eine Beratung eher entwickelt, dass ich
00:03:04: in Vitrolabore weltweit beraten habe und dann in den letzten Jahren, letzten zehn Jahren
00:03:09: etwa, habe ich angefangen Software zu programmieren für Jungpflanzenproduzenten. Unter anderem
00:03:15: auch diese Invitrolabore. Den fehlte eine angepasste CRM ERP-System. Das habe ich selber programmiert
00:03:23: dann, weil alle gesagt haben SAP und so kann alles ist aber nicht angepasst an unsere
00:03:28: Fragestellungen. Biologie ist halt was anderes. Pflanzen produzieren was anderes als Schrauben.
00:03:33: Haben wir andere Fragestellungen, andere Daten, die wir brauchen, andere Auswertungen, die
00:03:37: wir brauchen. Und in dem Rahmen bin ich dann 2019 über einen Artikel meines früheren
00:03:44: Ausbilders hier Professor Klaus Mummhof gestoßen, wo er diesen Keimfähigkeit-Schnelltest für
00:03:50: Pflanzensamen vom Grundprinzip erstmals beschrieben hat. Weil ich in dieser Szene unterwegs
00:03:57: war, habe ich ihn sofort angerufen und habe gesagt, Mensch Klaus, stimmt das eigentlich?
00:04:00: Ist das wirklich so einfach, wie ihr das da in dem Artikel beschreibt? Wenn das so ist,
00:04:05: dann kann man das verkaufen, weil ich halt in dieser Pflanzenszene kommerziellen Pflanzenproduktion
00:04:11: schon Jahrzehnte unterwegs war. Und damit fing die ganze Geschichte an.
00:04:14: Was ist denn jetzt die Schwierigkeit, die ihr da gelöst habt? Also das technische Problem?
00:04:21: Also das Grundproblem ist, wir müssen und das ist seit hunderten von Jahren Thema. Wenn
00:04:27: ich schlechtes Saatgut aussehe, kann ich keine gute Ernte bekommen. Also hat man sich schon
00:04:31: sehr früh Gedanken darum gemacht, wie kann ich die Qualität von Saatgut, von Samen einfach
00:04:37: testen, bevor ich sie ausbringe, weil ich dann A entscheiden kann, dass ich so schlecht die
00:04:41: Qualität benutze ich nicht oder ich kann fehlende, kein Prozente sozusagen kompensieren, indem
00:04:48: ich Dichter aussehe. Weil ich habe eigentlich als Landwirt immer das Ziel oder Landwirtin
00:04:53: das Ziel eine bestimmte Pflanzendichte. Es gibt eine optimale Dichte, dort bekomme ich
00:04:57: am meisten Ertrag pro Fläche. Und das kann ich halt ausrechnen, wenn ich weiß, wie viel
00:05:03: Prozent meines Saatguts denn keim werden. Ich habe einen Ziel bei Weizen zum Beispiel häufig
00:05:09: 300 Pflanzen pro Quadratmeter. Dann habe ich 95 Prozent Keimfähigkeit, also muss ich 5
00:05:16: Prozent kompensieren, indem ich Dichter aussehe. Diese Methoden sind weltweit standardisiert
00:05:22: worden, weil es eben so wichtig ist. Also es gibt dort internationale Organisationen,
00:05:27: die sind basisdemokratisch wissenschaftlich, die versuchen weltweit einheitliche Methoden
00:05:33: zu etablieren, damit die Qualitätsmerkmale vergleichbar sind. Und es wird global mit Saatgut
00:05:40: gehandelt. Das hat sich in den letzten Jahren so entwickelt, ist aber schon lange so. Und
00:05:45: die alte Methode ist eine, nennen wir sie mal low-tech Methode. Und zwar nehme ich einfach
00:05:50: meine Probe, eine repräsentative Probe, was an sich schon mal eine Wissenschaft für
00:05:54: sich ist. Wie kann ich aus einer Partie von 30 Tonnen eine repräsentative Probe ziehen?
00:06:00: Das ist ganz genau geregelt in diesen Rules. Und wenn ich diese Probe dann vor mir habe,
00:06:06: wird über einen Probenteiler geteilt, bis ich eine Untersuchungsprobe habe von 1000
00:06:10: Korn. Diese wird dann auch heute häufig noch manuell auf Reinheit und Besatz untersucht.
00:06:16: Also da dürfen keine bösen Unkräuter drin sein, da sollen keine halben Körner drin
00:06:20: sein, keine Steine und so weiter. Und dann nehme ich da von 400 Korn und sähe die auf
00:06:27: Filterpapier aus mit einer bestimmten Feuchtigkeit. Dann stelle ich die in einen Brutschrank für
00:06:32: X Tage, das steht in diesen Rules dann drin, artspezifisch Weizen zum Beispiel wird. Sieben
00:06:39: Tage untersucht und dann wird am Ende gezählt, wie viele von diesen Körnern sind gekeimt
00:06:44: von den 400 und wie viele von den gekämpften Körnern haben sich normal entwickelt. Und
00:06:50: dieser Anteil der normal gekämpften Pflanzen ist dann die zertifizierte oder zertifizierbare
00:06:57: Keimfähigkeit. Und das ist der Wert, der nachher auf dem Sack steht, den der Landwirt
00:07:02: nutzt, um seine Sähmaschine entsprechend einzustellen.
00:07:04: Das heißt, es geht zum einen um Qualität und zum anderen auch eine qualitative Aussage,
00:07:10: wie gut haben die sich entwickelt. Das heißt, das muss auch jemand machen, der sich damit
00:07:15: auskennt, das muss jemand manuell auszählen.
00:07:18: Ja genau, das ist das eines der großen Drawbacks der alten Technologie. Ich brauche dafür Leute,
00:07:25: die sehr viel Erfahrung haben, relativ schnell und reproduzierbar bestimmte Anomalien zu
00:07:31: erkennen. Das heißt, im Grunde nimmt man wirklich die Dose, wo 100 Samen drin sind und
00:07:36: scrollt die einmal durch und guckt, wie viele Tote Samen sind da und wie viele Anomale.
00:07:41: Und Anomale zu erkennen, da braucht man sehr, sehr viel Erfahrung zu. Gleichzeitig wird
00:07:47: dieser Job nicht gut bezahlt. Das heißt, das sind angelernte Kräfte, die das wirklich
00:07:51: jahrelang machen müssen, um genug Erfahrung zu haben, um so etwas reproduzierbar und effizient
00:07:57: machen zu können. Und diese Generation, die dort in den Firmen tatsächlich überall vorhanden
00:08:02: war, stirbt langsam aus und diesen Job will keiner mehr machen.
00:08:06: Dafür habt ihr jetzt eine Lösung gefunden. Wie funktioniert die?
00:08:10: Das ist, wir nennen es, ein dynamischen Bio-Essel, bei dem wir dann einzelne Körner, und zwar
00:08:16: genauso 400 Stück wie vorher auch, in einer Redox-Indikator-Lösung zusammen mit einem
00:08:23: verstärkerer Mikroorganismus und einem Detergents inkubieren. Was wir dort simulieren, ist ein
00:08:29: osmotischer Stress, weil das Korn, wenn es lagerfähig ist, darf es nur 15 Prozent Wasser
00:08:35: gehalten haben. Der muss 15 Prozent oder niedriger sein. Auch das ist in diesen internationalen
00:08:40: Regeln definiert, weil nur dann leidet die Keimfähigkeit nicht, wenn ich die länger lage. Also ich muss
00:08:48: die trocken und kühl lagern, damit die Keimfähigkeit erhalten bleibt. Und wenn wir die dann in
00:08:54: unserer Lösung, was ja zu 99,9 Prozent Wasser ist, geben, ist das ein sehr hoher osmotischer Stress.
00:09:01: Erst 15 Prozent weniger als 15 Prozent Wasser gehalten. In dem Moment, wo die mit unserer
00:09:07: Lösung in Kontakt kommen, ist das ein sehr hoher osmotischer Stress. Und es hat sich einfach
00:09:12: durch Trial and Error gezeigt, dass die Anpassungsfähigkeit auf diesen osmotischen Stress ein sehr guter
00:09:19: Indikator dafür ist, ob die Keimen werden normal oder nicht. Das Ganze dauert drei bis vier Stunden,
00:09:25: ist artspezifisch und dadurch verkürzen wir halt diese Untersuchungsperiode von 7, 14, 28 Tage. Bei
00:09:33: manchen Forstsaatgutpflanzen bis zu 90 Tage und mehr auf drei bis vier Stunden.
00:09:38: Wie kann ich mir das vorstellen? Ihr nehmt eine Mikrotiterplatte, jedes Well kommt einen Körnchen
00:09:45: rein, eure Redox-Lösung kommt dazu. Was passiert dann genau? Das ist fast so ganz genau richtig
00:09:52: beschrieben. Also wir geben erst mal in nicht alle 96, die normale Mikrotiterplatte hat ja 96
00:09:58: Vertiefungen, weil wir 400 Samen testen wollen und auch immer eine Kontrolle, ein Blindprobe und
00:10:04: Standards mitführen wollen, um zu überprüfen, ob unsere Biologie überhaupt funktioniert. Mussten wir
00:10:10: halt gucken, wie kriegen wir 400 Samen möglichst effizient in eine Mindestanzahl an Platten. Das
00:10:15: sind dann halt fünf Platten, wo wir jeweils 80 Korn reingeben, dann dazu vier Kontrollen,
00:10:21: wo wir halt unsere Siedelife-Lösung ohne Saatgut mit dazugeben. Das ist unser Referenzwert,
00:10:28: was passiert in drei bis vier Stunden in unserer Kontrolle. Dann eine Blindprobe, das macht man
00:10:34: auch üblicherweise bei Mikrotiterplatten, dass man halt Wasser, das Lösemittel in diesem Fall
00:10:38: Wasser im selben Volumen dazugibt, weil das ist in allen Wells gleich. Das ziehe ich nachher von
00:10:44: meiner fotometrischen Messung von allen Wells ab. Das ist der Anteil des Kunststoffs bzw. der
00:10:50: Platte und des Wassers, des Lösemittels und zwei Standards, wo wir halt ein Substrat für unseren
00:10:56: Mikroorganismus in bekannten Konzentrationen, aber sehr unterschiedlichen Konzentrationen dazugeben,
00:11:01: sodass wir eine Eichkurve sozusagen machen können im Vergleich zur Kontrolle, was passiert in den
00:11:08: einzelnen Wells. Wenn jetzt ein Korn sehr gesund eine hohe Triebkraft hat, wie wir das nennen und
00:11:16: sich sehr gut an diesen osmotischen Stress anpassen kann, bekommt das Korn an sich sehr
00:11:22: schnell eine Kontrolle darüber, was reingehen kann an Wasser und was rausgewaschen wird an
00:11:28: substanzenorganischen Substanzen aus dem Endosperr. Das heißt, es passiert nicht viel, es ist nicht
00:11:35: viel Substrat für unseren Mikroorganismus da und es passiert nicht viel im Vergleich zur Kontrolle.
00:11:40: Ist ein Korn jetzt schon einmal ausgetrieben? Das ist so ein Problem, was es in den schlechten Jahren
00:11:46: durchaus gibt, das Pflanzen oder das Körner schon auf der Mutterpflanze anfangen zu keimen, weil es
00:11:52: sehr lange feucht ist. Das Korn ist eigentlich schon reif und es bleibt feucht, es regnet jeden
00:11:57: Tag ein bisschen, dann fangen die an auf den Pflanzen zu keimen und die sind nachher manchmal
00:12:02: ziemlich schwer aus der Gesamtprobe rauszukriegen und wir finden die dann sofort, weil bei denen ist
00:12:10: schon der Abbau der Stärke, bei Weizen ist ja hauptsächlich Stärke als Speichersubstanz in
00:12:16: den Körnern vorhanden, die schon von Alpha-Amylasen, die dann schon freigesetzt wurden, in Zucker
00:12:24: abgebaut wurden und das ist dann ein gutes Substrat für unseren Mikroorganismus. Und in unserer Lösung
00:12:29: ist halt als Farbstoff ein Redox-Indikator enthalten, Resazorin heißt der, der hat zwei
00:12:36: Farbumschlagpunkte, wenn er voll durchoxidiert ist, ist er dunkelblau-violett, nach Aufnahme von zwei
00:12:42: Elektronen wird er pink, nochmal zwei Elektronen dazu wird er sogar farblos, das heißt wir bekommen
00:12:48: in jedem Well ein sehr differenziertes Bild letztendlich davon, was unser Mikroorganismus
00:12:54: zu fressen bekommt, ob er Substrat vorfindet oder nicht, weil die Aktivität dieser Abbau von
00:13:00: organischen Substanzen in diesem Well löst über die Elektronentransportkette halt die Elektronen
00:13:09: frei und die werden vom Resazorin aufgenommen und das führt zu einem Farbumschlag. Das heißt,
00:13:14: wenn ich zusammenfasse, in jedem Well ist ein Korn die Redox-Lösung und der Mikroorganismus,
00:13:20: wenn ein Korn, sag ich mal, nicht mehr die Qualität hat, die es eigentlich bräuchte,
00:13:26: um nach ein gutes Saatgut zu sein, wird Substrat rausgewaschen, der Mikroorganismus
00:13:31: kann das Verstoff wechseln und daraufhin kommt das zum Farbumschlag richtig. Genau,
00:13:35: prozent richtig. Sehr gut, dann macht ihr davon eine photometrische Auslesung und es hast du
00:13:44: vorhin erzählt, du hast schon viel Software gemacht. Ich gehe davon aus, dass der Spaß nicht
00:13:48: da endet, wo man die Platte ins Photometer schiebt, sondern dass da noch mal einiges an
00:13:55: Technologie auf eure Seite entwickelt wurde, was dann eben auch die Auswertung vereinfacht.
00:13:59: Das ist 100 Prozent richtig auch. Also wir haben eine Software selber programmiert über die
00:14:06: letzten Jahre, seitdem wir angefangen haben, diesen Test in die kommerzielle Anwendung zu
00:14:11: bringen, zu entwickeln für den Markt und zwar müssen wir, um aus diesem Farbumschlag, den wir
00:14:18: dann messen können, photometrisch eine Vorhersage treffen zu können, ob das einzelne Korn keimen
00:14:23: wird, wie schnell es keimen wird und ob es normal keimen wird, müssen wir halt sehr große Daten
00:14:29: mengen erst mal erstellen und das machen wir, indem wir unseren Test machen, dann die Körner
00:14:35: anschließend Positionsgetreue auf diesem Filterpapier aussehen in dem Standardverfahren. Sprich,
00:14:42: das Korn aus der Mikroplatte A1 ist nachher bei uns im Keimtest auch auf A1, A2 auf A2 und
00:14:48: so weiter. Dann erfassen wir jeden Tag in der klassischen Keimung, ob der Same physiologisch
00:14:56: gekäimt ist, sprich ein Durchbruch einer 2-Milimeter lang offensichtlich gesunden Keimwurzel. Und
00:15:04: dann nach den Tagen, die in den ISTA-Protokollen vorgeschrieben sind, auch die normalen Keimlinge
00:15:09: und auch die Anormalin, also der Grund, warum man ihn nicht als normal zählt, das machen wir mit
00:15:15: 10.000 von Samen einer Art. Unterschiedliche Qualitäten müssen wir dafür haben, das ist ganz,
00:15:21: ganz wichtig. Wir dürfen nicht nur mit sehr gutem oder sehr schlechtem Saat gut arbeiten, sondern
00:15:26: brauchen die ganze Bandbreite, die in der Praxis tatsächlich auftritt. Wie gesagt, 10.000 von Samen,
00:15:33: dann haben wir diesen Farbumschlag Messwert aus der Platte. Wir haben das Keimergebnis und das
00:15:39: ganze korrelieren wir anschließend über Regressionsanalysen, was wir heute halt mit KI machen,
00:15:44: nicht generative KI, sondern das ist reine mathematische Regressionsanalyse, was KI einfach
00:15:52: viel, viel schneller machen kann, als wenn ich da alle möglichen Regressionen durchprobiere. Und
00:15:57: am Ende brauchen wir nur noch den Farbumschlag und können für jedes Korn voraussagen, wie schnell
00:16:04: es keinem wird, ob es keinem wird und ob es normal einen normalen Samen geben kann. Das
00:16:09: müsste dann aber für jede Art oder für jede Klasse von Saat gut wieder neu erstellen und
00:16:18: trainieren. Das heißt, ihr macht regelmäßig einfach unglaublich große Versuchsreihen,
00:16:22: wo ihr viele Keimlinge habt, die ihr dann anschaut. Wir haben da natürlich uns vorher auch Gedanken
00:16:29: darüber gemacht und haben eigentlich sogar erwartet, dass zum Beispiel bei Weizen, der ja in allen
00:16:34: Weltregionen angebaut wird und unterschiedliche Elternlinien hat, dass wir dort vielleicht sogar
00:16:40: irgendwo eine Grenze finden würden, wo die soweit auseinander sind genetisch, dass wir da auch
00:16:46: unterschiedliche Reaktionen auf unseren Test sehen werden. Das hat sich aber nicht herausgestellt,
00:16:50: sondern de facto wissen wir heute, bei allem, was wir bis heute gesehen haben und wir haben etwa
00:16:56: zwei Millionen Korn uns bisher angeguckt. Die botanische Art ist tatsächlich die Grenze. Also
00:17:03: solange es dieselbe botanische Art ist, funktioniert der Test mit allen Qualitäten und Herkünften.
00:17:08: Und für wie viele Arten habt ihr den Test bisher validiert? Boah, da muss ich echt nachzählen,
00:17:15: aber das sind eine ganze Menge. Also für alle Getreide, das sind ja allein schon, fangen wir mal
00:17:19: mal an, Arvena HV, dann Gerste, Hordeum. Da dann interessanterweise gibt es einen Unterschied
00:17:27: zwischen Sommer und Wintergerste. Das war fast nicht zu erwarten, aber da haben wir den,
00:17:32: weil es dort offensichtlich unterschiedliche Einlagerungs- und Abschlussbedingungen gibt,
00:17:37: ob ich nun Winterung oder eine Sommerung habe. Dann für Weizen, für Rocken und da wird es auch
00:17:44: wieder interessant. Weizen ist ein sogenanntes hartschaliges Korn, das heißt dort ist die
00:17:49: innere Spelze mit der Tester verwachsen. Sehr hart ist auch nicht besonders permeabel. Da dauert es
00:17:56: länger, bis wir überhaupt einen Signal finden, bis wir überhaupt irgendwas auswaschen können.
00:18:00: Rocken ist weichschalig, da geht das sehr, sehr schnell. Rocken braucht nur drei Stunden und die
00:18:06: volle Konzentration, Reserzurin, Weizen vier Stunden und die halbe Konzentration, damit wir
00:18:13: überhaupt eine Differenzierung sehen. Und dann gibt es den Hybrid daraus, Tritikale, Tritikum,
00:18:18: X-Seekale, Tritikale ist so ein Futtergetreide. Man glaubt es wirklich nicht, liegt genau dazwischen.
00:18:26: Es ist also mittelschadweichschalig. Machen wir jetzt mit der vollen Konzentration und vier
00:18:32: Stunden. Also das ist wirklich, wenn man das dann sieht und denkt, okay, ich habe doch was gelernt
00:18:37: im Studium, der Hybrid liegt genau dazwischen in diesen Eigenschaften. Völlig verrückt.
00:18:42: Spannend. Was war denn schwieriger zu entwickeln? Das Essay, also der ganze Hardware-Wetlaps-Seite
00:18:51: oder die Software? Ganz klar die Hardware, weil die Software steht ja eigentlich fest,
00:18:58: was wir da brauchen, was wir da in Daten brauchen. Das ist eher so ein Iterationsprozess, wenn wir
00:19:05: angefangen haben, selber die Daten zu generieren. Wir wussten ja am Anfang gar nicht, was brauchen
00:19:09: wir für Daten, um unsere KI trainieren zu können, um qualitativ hochwertige KI-Modelle zu generieren.
00:19:17: Das hat sich aber ziemlich schnell rausgestellt, was wir da brauchen und dann ging es ja eigentlich nur
00:19:22: noch darum, das Ganze für uns erstmal anwenderfreundlich zu machen, dass wir also diese Unmengen an Daten
00:19:28: möglichst effizient reproduzierbar erfassen. Das ist in der Software, in der ich programmiere,
00:19:35: ziemlich einfach. FileMaker ist, dass es einfach eine sehr anwenderfreundliche große Datenbanklösung,
00:19:41: Relationale Datenbank, wobei da der Vorteil ist, dass man die Frontend, also das UI, sehr einfach
00:19:49: ändern kann. Das war dieser Anpassungsprozess. Aber das Schwierigere oder das Entscheidendere
00:19:57: war, wo wir mehr Energie und mehr Hirnschmal reinpacken mussten, war die Anwendung aus der
00:20:04: wissenschaftlichen Anwendung in die Praxis zu bringen. Möglichst anwenderfreundlich, möglichst
00:20:10: unaufwendig, möglichst schnell, möglichst ohne großes Invest und so weiter. Das war eigentlich das,
00:20:16: was am längsten gedauert hat, wo wir am meisten Versuche machen mussten, anwenderfreundlich zu
00:20:22: werden. Wenn du sagst anwenderfreundlich, was ändert sich denn jetzt für den Anwender tatsächlich
00:20:28: in seinem Arbeitsalltag? Also der Hauptpunkt ist natürlich die Zeitersparnisse. Normalerweise,
00:20:34: wenn ich eine neue Probe reinbekomme und entscheiden will, lohnt es sich, die aufzuarbeiten. Also
00:20:39: Saatgut wird nie so ausgesät, wie es gedroschen wurde, sondern es wird gereinigt, es wird sortiert,
00:20:44: es werden falsche Körner raus, kaputte Körner raus, Steine raus und so weiter. Ich habe nach
00:20:51: internationalen Regeln eine Mindestkeimfähigkeit zu erfüllen und wenn ich eine neue Partie vom
00:20:58: Drescher vom Feld auf den Hof geschüttet bekomme, will ich als erstes ja wissen,
00:21:02: komme ich überhaupt an diese Mindestkeimfähigkeit ran. Sonst ist es halt Futter, das ist schlecht
00:21:08: für alle, weil ich habe gedacht, das wird ein Saatgut, ich habe es eingeplant zu verkaufen,
00:21:13: aber wenn die Qualität so schlecht ist, dass ich es nicht aussehen kann, dann ist es halt Futter
00:21:17: getreide in der Regel. Dafür bekomme ich als Landwirt deutlich weniger Geld, weil der Aufwand
00:21:23: das Ganze aufzureinigen und vorher zu dokumentieren schon recht groß ist, das wird vergütet.
00:21:28: Natürlich, das dauert normalerweise halt mindestens sieben Tage, bis ich das Ergebnis habe,
00:21:36: dieses klassischen Tests. Das können die heute innerhalb von drei, vier Stunden selbst vor Ort
00:21:41: machen, haben das Ergebnis abends und wissen sofort, okay, die Partie ist okay, die fahre ich mit
00:21:46: dem Standardprogramm durch die Aufreinigung, das wird ein vernünftige Partie, kann die schon
00:21:50: absacken, kann dann die Proben ziehen und zu einem zertifizierten Einschicken zu den zertifizierten
00:21:56: Istalaboren, die das dann den Stempel drauf machen sozusagen. Also ich spare sehr viel Zeit. Das andere
00:22:05: ist, ich habe einen ganz anderen Arbeitsablauf als sonst. Die Leute, die das sonst im Labor selber
00:22:10: untersuchen, haben ja irgendwie Methoden entwickelt, wie sie Saatgut auf Papier bekommen, Wasser drauf
00:22:17: in Schrankstellen und dann nach X Tagen rausholen zählen. Das ist eine ganz
00:22:21: andere Arbeit als das, was wir machen, weil wir machen ja dynamischen Bio-Assay, wo es
00:22:26: hauptsächlich um Liquid-Handling geht. Ganz anderer Schnack ist im Vertrieb halten, ein gewisses Problem
00:22:34: von Anfang an gewesen, was wir dadurch lösen, dass wir so Demo-Koffer zusammengestellt haben,
00:22:39: mit denen wir zu den potenziellen Kunden hinfahren, einen Tag einen Workshop mit den Labormitarbeiter
00:22:44: machen, wo die das kennenlernen, selber machen. Wir zeigen denen, wie es geht, dann machen sie
00:22:49: selber, lassen wir den Koffer da und die können das für 14 Tage ausprobieren, wie passt das in
00:22:54: den Arbeitsablauf, haben die Personal, die die entsprechende besondere Liquid-Handling-Geschichte
00:23:01: machen können oder nicht. Das ist schon eine Herausforderung. Es ist eine totale Umstellung,
00:23:06: aber vom Management her einfach sehr, sehr viel Zeit gespart, können viel schneller Entscheidungen
00:23:12: treffen und viel qualifizierter Entscheidungen treffen. Wo wird üblicherweise dieser Test
00:23:17: gemacht? Also machen es die Landwirte bei sich vor Ort oder gibt es so so ein Verdienstleister,
00:23:22: die sowas machen oder sind das diese Zertifizierungslabore? Alle drei. Also Landwirte selber, die machen
00:23:31: das in der Regel nicht, weil wenn sie selber vermehren, dann haben die drei oder vier Partien im
00:23:36: Jahr, die sie selber vermehren, das muss nicht zertifiziert werden. Die wollen nur wissen, wie
00:23:41: muss ich meine Selmaschine einstellen. Wenn ich aber sagt, gut, in Verkehr bringen will, muss es
00:23:46: zertifiziert werden. Das ist in vielen Ländern so, in Deutschland sogar ein Gesetz und es ist
00:23:51: eine Straftat. Wenn ich sagt, gut, in Verkehr bringen will, was nicht zertifiziert ist, keine
00:23:55: Ordnungswidrigkeit, eine Straftat. Also wirklich ganz hoch angesiedelt, weil es eben so wichtig ist.
00:24:02: Wenn ich schlechtes Saatguthalbe kann, ich keine gute Ernte kriegen. Also ist das Ganze sehr eng und
00:24:07: streng geregelt. Da wird auch sogar vorher schon das Feld begangen. Man muss das anmelden ein Jahr
00:24:13: vorher. Ich werde dort Saatguth vermehren von dieser Sorte. Dann wird geguckt, was für Vorfrüchte
00:24:18: waren da und so. Also das ist wirklich streng geregelt, weil es eben so ein wichtiges Kernproblem der
00:24:26: menschlichen Ernährung ist, dass ich halt möglichst gute Ernten einbringen muss, um die wachsende
00:24:32: Weltbevölkerung zu ernähren. Und das ist ein wichtiger Prozess und es wird hauptsächlich bei
00:24:42: diesen Saatguthaufbereitern eigentlich durchgeführt, dieses Testen. Weil die bekommen, die Sachen vom
00:24:48: Landwirt angeliefert, müssen entscheiden, wie reinige ich das auf, kann ich überhaupt die
00:24:54: Mindestkeimfähigkeit erreichen, wie viel Ausschuss produziere ich. Das ist dann eine Rechenaufgabe
00:24:59: auch. Ich kann heute mit auch sehr modernen Technologien sehr weit aufreinigen, aber wenn ich dann mehr
00:25:06: als 40 Prozent wegschmeißen muss, dann rechnet es sich wieder nicht. Das ist so eine Rechenaufgabe.
00:25:11: Und dafür diese Entscheidung zu treffen, ist ganz wichtig, dass ich schnell bescheid weiß,
00:25:16: was habe ich da vor mir. Okay, diese Saatguthaufbereite kennt man die? Also gibt es einen Namen,
00:25:23: dass man sich so, ist das eine BASF oder so ein Beiwahr? Oder ist das schon eine Stufe davor?
00:25:28: Es ist ein relativ interessanter Markt. In Deutschland ist es so, dass es einmal die Züchter
00:25:35: selber, die großen Global Player, die man alle kennt, einen hast du gerade schon genannt. Wir
00:25:40: haben mit allen von denen eigentlich NDAs, deswegen darf ich die Namen hier nicht nennen, aber die
00:25:44: großen Global Player sind acht Stück, die haben 60 Prozent des Weltmarktes an Saatguth in der Hand.
00:25:52: Die haben alle eigene Aufbereitungsanlagen. In Deutschland gibt es aber noch so ein anderes
00:25:57: System, sogenannte VOO-Vermehrer, die in Grunde nicht selber züchten, sondern Lizenzen von neuen
00:26:05: Sorten kaufen, damit das Recht bekommen, das vermehren zu lassen und selbst zu vertreiben und
00:26:10: müssen dann halt nur pro Tonne Saatguthverkauf Lizenzen an die Züchter zahlen. Und da gibt es dann
00:26:16: zwei Linien, das eine sind die Züchter selber, die haben eigene Aufbereitung und dann die VOO-Vermehrer,
00:26:23: die auch eigene Aufbereitung haben. Wann ist so eine Industrie, über die man sich absolut keine
00:26:29: Gedanken macht, wenn man seinen Brotbandbecker kauft? Überhaupt nicht. Spannend. Vielleicht ein
00:26:36: letzter Punkt zur Technologie, nochmal um auf die Karriere zurückzukommen. Ist das was, was eher
00:26:41: positiv oder eher skeptisch betrachtet wird? Also ist das eher eine konservative Industrie?
00:26:46: Nee, ich würde wirklich sagen, die sind nicht besonders konservativ als Industrie, also die
00:26:55: Landwirtschaft, sondern die Landwirtschaft ist ja immer, hat so große Variablen immer schon gehabt,
00:27:01: die sie nicht beeinflussen können, Witter, Humboden und so weiter. Da habe ich ja nur das, was ich
00:27:05: da habe oder was ich erlebe, das kann ich nicht ändern. Deswegen sind neue Lösungen, die effizienter
00:27:11: sind, die schnellere Ergebnisse bringen können, schnellere Entscheidungen bringen können, eigentlich
00:27:16: immer werden immer gerne aufgenommen. Das Problem sehen oder was wir haben, ich denke,
00:27:24: das hat jedes Startup mal durchgemacht, das große Konzerne nicht besonders agil sind,
00:27:29: sage ich mal. Da gibt es zu viele Management-Ebenen, die zustimmen müssen, die noch einen Vortrag
00:27:34: haben wollen, die einen Proof-of-Konzept noch mal haben wollen, dann gibt es keinen Budget in
00:27:39: diesem Jahr, also wird das ganze Invest auf nächstes Jahr vertagt oder eben nie gemacht,
00:27:44: dann wechselt der Ansprechpartner. Das sind so Sachen, mit denen wir eher Probleme haben,
00:27:49: bei den jüngeren oder kleineren, agileren Firmen haben wir dieses Problem überhaupt nicht. Die
00:27:55: sehen sofort den Vorteil, entscheiden sofort, okay, wir machen das und boom. Super und da ist
00:28:01: das Feedback dann tatsächlich auch so gut, dass es euch jetzt auch schon ein paar Jahre gibt und
00:28:05: ihr weiter am entwickeln und expandieren seid. Wir haben jetzt gegründet, 2021 ein Jahr Vorlauf
00:28:14: gehabt, knapp mit Exist, Gründerstipendium an der Uni, dort konnten wir diese ersten Anfänger aus der
00:28:19: wissenschaftlichen Datenproduktion, was ja mit Hunderten von Samen gemacht wird, nicht mit 10.000,
00:28:27: wie wir es heute machen, wo zum Beispiel, ich hatte vorhin erwähnt in unserer Lösung,
00:28:32: ist auch ein Detailgänz. Die Körner trocken, sind relativ Hydrofob und wenn ich da jetzt mal
00:28:37: die Lösung draufgebe, schwimmt die Hälfte hoch und hat erstmal gar keinen Kontakt zu unserer
00:28:42: Lösung. Das heißt, ich muss die irgendwie döppen. In der Uni hat man dann der Eppendorf, da stehen
00:28:48: eine Zentrifuge, wo die Platten reinpassen, dann schleudert man die einmal kurz runter,
00:28:52: dann haben die Kontakt ist gut. Das wollten wir verhindern, also haben wir lange danach einen
00:28:57: kompatiblen Detailgänz gesucht, damit die eben durch Abbau der Oberflächenspannung alle
00:29:03: gleichzeitig benetzt sind und die Reaktionen überall gleichzeitig losgeht. Das waren eigentlich
00:29:10: die Sachen, wo wir sehr lange dran gearbeitet haben und dann eine Herausforderung war auch von
00:29:17: jeder Sorte, von jeder Art, botanischen Art, genug Material zu bekommen, was unterschiedliche Qualitäten
00:29:23: angeht, weil alles was nicht gut ist, geht normalerweise sofort in die Biogasanlage. Da
00:29:28: guckt keiner zweimal drauf. Wie habt ihr das gelöst? Wie kommt man an, unterschiedlich
00:29:32: gut ist? Den wir gebetelt haben. Wir haben wirklich allen Kontakten, da muss ich auch sagen, hier
00:29:38: unser Gründungs-Ökosystem, Start-up-Ökosystem in Osnabrück für Agrarfood digital hat uns
00:29:44: da unheimlich geholfen, weil dort potenzielle Kunden, Gesellschafter sind und die haben sehr früh
00:29:50: ihr Ohr in unsere Richtung ausgestreckt und haben gesagt, was macht ihr da? Könnte das für uns
00:29:55: interessant sein? Was braucht ihr? Und da konnten wir halt sehr früh, sehr schnell mit tatsächlichen
00:30:02: potenziellen Anwändern in Kontakt kommen und denen sagen, hört mal zu, Leute, wir brauchen auch
00:30:07: schlechtes Saatgut. Und dann haben die halt in der nächsten Saison drauf geachtet und auch mal ein paar
00:30:13: Kilo zur Seite gelegt von schlechtem Saatgut. Das hat uns auch anderthalb Jahre bestimmt gekostet,
00:30:19: bis wir endlich genug schlechtes Saatgut hatten. Fantastisch. Woran arbeitet ihr jetzt? Seid ihr
00:30:25: weitermut entwickeln oder sagt ihr erst mal, wenn wir es hier so eine große Palette an Tests, die
00:30:29: wir anbieten können, wir konzentrieren uns und ziehen auf, auf Vertrieb und Expansion im Markt? Also
00:30:37: wir sind als Team genau halb aufgestellt. Das eine Team, also ich sage, das ist sowieso ein Motto
00:30:43: von mir, dass eine tun, dass andere nicht lassen. Also ich und Franzi, meine Vertriebsmitarbeiterin,
00:30:49: wir sind im Vertrieb mit den Kids, die ausentwickelt sind für alle Getreide, für bestimmte
00:30:56: Ölsaten und für ein paar Gemüse. Parallel dazu haben wir hier ein Team von Wissenschaftlern,
00:31:01: die halt mit neuen Kulturen arbeiten. Also wir haben noch längst nicht alle Lebensmittelpflanzen
00:31:09: im Griff und es gibt auch Anfragen aus dem Zielpflanzenbereich. Da kümmern wir uns bisher nicht so drum,
00:31:15: weil ein großer Staubenzüchter hat 1400 botanische Arten in seinem Katalog. Da weiß man nicht,
00:31:21: wo man anfangen soll. Also haben wir gesagt, wir konzentrieren uns erst mal auf das, was weltweit
00:31:25: angebaut wird als Nahrungsmittel, weil das ist überall ein Thema in jedem Dorf der Welt, wo ich
00:31:32: anbauteugliches Land und Klima habe, wird ja angebaut und überall dort werden auch Samen
00:31:38: getestet auf die Qualität. Und da haben wir halt alle Getreide durch, das ist ganz, ganz wichtig,
00:31:43: weil die natürlich den größten Anteil der Kalorien, die zu einem Durchschnittsverbrauch von 2800
00:31:51: Kilo Kalorien beitragen. Die erste ist mit Abstand 3. Mit 2800 hat die FRO, habe ich neulich noch mal
00:31:59: nachgeguckt, ist die Durchschnittskalorienaufnahme eines Menschen auf der Welt. Davon sind 562 Reis,
00:32:06: dann kommt als nächstes 524 Kilo Kalorienweiß, dann kommt lange nichts, dann kommen Öle,
00:32:12: pflanzliche Öle, dann wieder lange nichts. Also das mit Abstand die wichtigsten. Und das ist auch
00:32:18: der Punkt, an dem wir gerade sehr stark arbeiten, ist Reis, weil wir lange hier in Europa, wird
00:32:24: relativ wenig Reis produziert kommerziell. Also haben wir Probleme gehabt an vernünftige
00:32:30: kommerzielle Partien zu kommen. Da haben wir jetzt endlich ne Lösung für, haben jetzt 40
00:32:36: Partien bekommen, mit denen wir jetzt gerade das Modell für Reis entwickeln. Und das ist natürlich
00:32:42: einer der wichtigsten Märkte und unser Testgid für Reis wird in Asien natürlich ein riesen Thema
00:32:50: werden. Großartig. Ein letzter Punkt den ich spannend finde ist dieses regulatorische Thema. Du
00:32:57: meintest, es ist in manchen Ländern gesetzt, aber in vielen auf jeden Fall vorgeschrieben oder
00:33:03: sehr wichtig, dass eine Charge zertifiziert wird. Was fehlt euch noch, dass euer Test quasi zu so einem
00:33:10: Goldstandard wird, dass auch die Zertifizierung mit eurem Test gemacht werden kann? Da fehlt uns
00:33:17: vor allem erstmal noch Daten und Ringversuche. Also es gibt bei der ISTA International Sea
00:33:22: Testige Association so ein mehrstufiges Verfahren. Da gibt es die sogenannte ISTA Validated Method
00:33:30: für einzelne Merkmale. Für ein Zertifikat muss ich halt die Anomalien auflisten. Also welche
00:33:37: Anomalien habe ich gezählt? Die Toten, die normalen Keimlinge und diese drei Werte werden nach
00:33:44: dem klassischen Verfahren ermittelt. Und es gibt innerhalb der ISTA durchaus konservative
00:33:49: Bewegungen, die sagen Keimfähigkeit heißt Keimfähigkeit und zwar so wie wir das auf Papier
00:33:55: machen. Also da gibt es auch Widerstände, die wollen nicht in neue Methoden gehen. Aktuell können
00:34:01: wir sagen, welchen Anteil an anomalen Samen wir erwarten. Wir können aber nicht für jedes Korn
00:34:06: sagen, welche Anomalie, weil das können ganz unterschiedliche Gründe sein. Genetische,
00:34:11: Entwicklungsbiologische, Mechanische, wenn ich in der Ernte zu hart dresche oder zu schnell auf
00:34:18: ihm welche Prallbleche, dass das Korn oder die Erbsen zum Beispiel, Erbsen sind sehr empfindlich,
00:34:23: was Prallbleche angeht, die ich in meinem Dreschprozess habe. Da platzt dann bei einer bestimmten
00:34:29: Feuchtigkeit die Tester auf und diese Körner werden ein paar Wochen später definitiv nicht
00:34:34: keimen, weil dieses Riesenreservoir an Proteinen, was da frei so attraktiv für andere Mikroorganismen
00:34:40: ist, dass man das nicht mehr ans Wachsen bekommt oder wenn es keimt, dann sofort befallen ist von
00:34:46: Pilzen, Bakterien und so weiter. Also das ist etwas, was wir nicht sagen können, welche Anomalie
00:34:54: dort erwartet wird. Und das gilt im Moment noch als Ausschlusskriterium. Wir können nicht in die
00:35:02: Istar Rules, das ist die höchste Stufe, wo drin steht, wenn ich die Keimfähigkeit von Erbsen
00:35:08: untersuche, kann ich A) Papier nehmen und B) Seed to Life Test machen. Das können wir im Moment
00:35:14: nicht, weil wir die Anomalie nicht vorhersagen können. Aber es gibt Bestrebungen, dass gesagt
00:35:20: wird, welche Art von Anomalie interessiert niemand, uns interessiert nur, wie viele werden
00:35:25: normal keimen und das können wir ja sagen. Und es gibt wie gesagt diese Stufe drunter, ist da
00:35:30: validated method für normale Keimungen zum Beispiel, dass wir da so eine Stufe drunter und
00:35:36: daran arbeiten wir, da werden wir Ringversuche machen mit zertifizierten Laboren, den wir unsere
00:35:42: Technologie und Proben bereitstellen, die das dann vergleichen mit der alten Methode oder mit der
00:35:47: Standardmethode, dann wird das Ganze aufbereit und ins Statistical Committee geschickt und dann
00:35:52: wird es eventuell in der nächsten Jahreshauptversammlung der Istar als Istar validated method
00:35:59: vorgeschlagen und dann steht man eine Etage drunter und wenn man nur normale Keimungen oder
00:36:06: nur Keimenwurzel Durchbruch untersuchen will, das kann man dann mit unserem Test machen.
00:36:10: Wenn du dir eine Sache wünschen könntest oder ein Problem wegwünschen könntest,
00:36:16: an dem ihr gerade knabbert, was wäre das?
00:36:18: Von Anfang an war für uns ein Thema dieser große Verbrauch an Verbrauchsmaterial,
00:36:28: wie man das so schön sagt, also von Kunststoffartikeln. Also wir brauchen ja jede Menge von diesen
00:36:34: Mikrotiterplatten und wir haben halt von Anfang an gesagt, auch wenn es ökonomisch
00:36:40: betriebswirtschaftlich, full life cycle assessmentmäßig vielleicht relativ ausgeglichen ist, ob
00:36:46: ich eine Platte einmal verwende oder wieder verwende, haben wir von Anfang an gesagt,
00:36:51: wir wollen diese Müllberge gar nicht produzieren. Deswegen haben wir sehr viel Herzblut reingesteckt,
00:36:57: rauszukriegen, wie oft können wir Polischte holen, Mikrotiterplatten wieder verwenden und haben das
00:37:03: halt mit Laborspülmaschinen gemacht. Wir haben es von Hand gespült, haben festgestellt, die
00:37:07: kriegen wir nicht sauber genug. Allein von der Idee her muss man natürlich als Letztes mit
00:37:12: DM-Wasser spülen, damit dort keine Reinigungsmittel sonst irgendwas drin ist, weil das muss man von
00:37:17: ausgehen, dass das ein Einfluss auf unser Testergebnis haben kann. Dann haben wir bemerkt, wenn wir die von
00:37:22: Hand spülen, haben wir die trockenen lassen, auch von Hand haben die nicht in Trockenchrank gestellt,
00:37:27: sondern über Nacht einfach sinnvoll hingestellt, dass die austrocknen. Dann am nächsten Tag
00:37:33: uns angeguckt sind dort Kratzer drauf, weil wir müssen ja fotometrisch messen. Wenn ich da Kratzer
00:37:38: habe, bricht das Licht an, das kann ich nicht mehr nutzen dafür. Da haben wir sehr lange daran rumgefuchst,
00:37:45: bis wir zufällig mehr oder weniger rausbekommen haben. Wir zerkratzen die nicht durch das spülen,
00:37:50: sondern durch das Abwischen am Ende. Wenn wir gesagt haben, diese Platte ist sauber, ich kann sie
00:37:56: benutzen. Wenn ich sie als Messplatte benutzen will, haben wir die immer noch mal mit 70 Prozentigen
00:38:01: Alkohol abgewischt, um Fingerabdrücke und sowas wegzukriegen. Mit dem normalen Papier aus dem Labor
00:38:08: haben wir die Kratzer in den Kunststoff bekommen. Jetzt benutzen wir nur noch Brillenputz-Tücher,
00:38:15: seitdem haben wir keine Kratzer mehr. Das heißt, wir wissen, wir können die ziemlich häufig wieder
00:38:20: verwenden bis zu 100 Mal mit einer Laborspülmaschine als letztes gewaschen mit DM Wasser und trockenen
00:38:27: lassen. Wie gesagt, full life-cycle assessment und betriebswirtschaftlich betrachtet mit den
00:38:32: Preisen von PS-Platten, wie wir sie heute zahlen, rechnet sich das eigentlich nicht, aber wir haben
00:38:39: auch viele Kunden, die sagen, auch wir wollen diese Müllberge nicht produzieren. Da haben wir
00:38:45: dann deinen Mitbründer Felix mal auf einer Messe kennengelernt, damals noch oder nur mit der
00:38:51: Schraubenflasche aus PLA und da haben Franzi und ich sofort gesagt, Mensch Felix, das wäre was für
00:38:58: uns, wenn wir diese Platten auch aus PLA bekommen können und nicht aus PS, allein um nicht mehr
00:39:05: Erdölprodukte nutzen zu können und einfach ein besseres CO2-Bilanz zu haben. Da haben wir dann ja
00:39:14: endlich jetzt Proben von euch bekommen und haben die ausprobiert, sind grundsätzlich nutzbar. Das ist
00:39:20: eine Tendenz, die für uns sehr, sehr interessant ist. Ja, vielen Dank, dass du es erwähnst. Wenn es
00:39:27: jemand im Detail hören mag, was diese Platte ist, es gibt eine Folge mit meinem Mitbründer Felix,
00:39:32: da gehen wir tiefer auf die Platte ein. Aber jetzt noch mal zu dir, das heißt, das Thema Nachhaltigkeit
00:39:37: beschäftigt auch bei euch wirklich viele Leute. Also, man muss da differenzieren. Es ist wirklich so,
00:39:46: dass in diesen Global Playern, mit denen wir zu tun haben, spielt das immer noch eine sehr
00:39:50: untergeordnete Rolle. Da geht es wirklich nur um letzten Cent, um Praktikabilität, um Budgets und
00:40:00: so weiter. Aber bei den mittelgroßen Firmen haben wir das eigentlich immer mit den Leuten, die dann
00:40:04: im Labor die Arbeit machen, die sagen, ich will diese Müllberge nicht und ich will möglichst von
00:40:09: Erdöl basierten Produkten weg. Wir haben ja zwei Verbrauchsartikel bei uns im Test, was wir eigentlich
00:40:17: nie wollten, aber unsere Kunden wollen alle das bei uns kaufen, auch weil sie sagen, ich habe keine
00:40:22: Zeit, mich darum zu kümmern. Und bei euch wissen wir, wenn wir das bei euch bestellen, das ist mit
00:40:27: den Geräten und so weiter getestet, die ihr nutzt oder die wir über euch gekauft haben und nutzen.
00:40:32: Da gibt es eine wirklich breite Masse an Leuten, die sagen, es ist uns wichtig, weniger Müll zu
00:40:40: produzieren oder wenn ich den Müll schon produziere, wenn er dann wenigstens nicht aus Erdöl basierte
00:40:45: Material, sondern aus Pflanzen nachwachsenden Rohstoffen produziert wird. Also, immerhin eine
00:40:54: positive Tendenz. Sehr schön. Absolut. Ich meine, unsere Methode, die Leute, die in Haus testen,
00:41:01: mit Brutschränken und so weiter, die sparen durch unseren Testen nicht nur 99 Prozent Zeit, sondern
00:41:06: auch 99 Prozent Energie, weil sie halt diese 24/7 laufenden Brutschränke nicht brauchen und die
00:41:12: fressen ja richtig Strom. Natürlich, je nachdem, in welchem Klimat sie grundsätzlich stehen, aber
00:41:17: bei uns im Winter müssen wir heizen, im Sommer müssen wir kühlen. Die laufen eigentlich kontinuierlich,
00:41:22: die Kompressoren. Und das ist richtig viel Strom. Das glaubt man nicht. Im Verhältnis zu Verkehr
00:41:28: natürlich nichts, aber in unserem Bereich sparen wir 99 Prozent Energie und das ist für uns ganz
00:41:35: klar ein USP, der wichtig ist. Wenn wir da noch weiter hinkommen, dass wir da auch weniger unseren
00:41:41: CO2-Footprint A dokumentieren und B aufzeigen können, dass es eine Reise gibt in die Richtung,
00:41:48: dass wir das da noch mal deutlich reduzieren können, ist das auf jeden Fall kein Nachteil.
00:41:53: Ja und ich denke dieses ganze Thema CO2-Reduktion, es ist halt ein Gemeinschaftswerk. Also man kann
00:41:59: immer auf andere Industrien zeigen und sagen, guck mal, die machen viel mehr. Aber am Ende kann
00:42:04: man jeden Sektor so stark fragmentieren, dass man immer sagen kann, ja guck mal, selbst Flugreisen
00:42:09: machen nur 2 Prozent aus, viel zu klein bringt gar nichts. Lass erst mal Ehrenemachen. Ich glaube,
00:42:14: wenn jeder ein bisschen reduziert, bringt das schon viel mehr, wie wenn einzelne ganz viel
00:42:20: reduzieren. Unbedingt. Also wir achten zum Beispiel sehr stark darauf, dass unsere Server, wir nutzen
00:42:26: ja Cloud Server, dass die zertifiziert EEG Strom nutzen und in Europa sitzen. Das sind natürlich
00:42:31: zwei verschiedene Gründe, aber auch der zertifizierter EEG Strom, weil was an Stroh für
00:42:37: Datenspeicherung und Verarbeitung von braucht wird, ist ja Wahnsinn. Ohne Frage. Ja, sehr gut. Jens,
00:42:45: Mitblick auf die Uhr. Ich sage vielen, vielen Dank, dass du bei mir warst, dass du uns über deine
00:42:51: Technologie erzählt hast und die Vorteile, die es letztlich für die gesamte Landwirtschaft dann
00:42:58: auch betet, wenn man euren Test nutzt. Ich wünsche euch weiterhin ganz, ganz viel Erfolg bei euren
00:43:04: Ringversuchen. Vielleicht gibt es irgendwas, was du brauchst irgendwo, wenn du hier einmal in den
00:43:12: Ate rufen darfst. Ich brauche Hilfe hierbei. Ja, erstmal vielen herzlichen Dank, dass du uns oder
00:43:20: mich eingeladen hast in deinem Podcast mitzumachen. Das ist immer sehr spannend, auch zu sehen, in
00:43:26: welche Richtung du vorher geguckt hast und wie du dann auf uns gestoßen bist. Vielen, vielen Dank
00:43:31: dafür. Eigentlich brauchen wir keine Unterstützung oder nichts, was wir nicht irgendwo anders her
00:43:39: bekommen könnten. Ich kann nur sagen, lass uns alle, wie du eben schon sehr schön gesagt hast,
00:43:44: wenn jeder in seinem kleinen Bereich mehr tut, um nachhaltiger zu werden, dann schaffen wir das
00:43:51: auch und wir müssen es tun. Das ist ja eindeutig. Vielen, vielen Dank. Danke dir. Dann macht's gut.
00:43:57: Doppelhelix, der Technologie Podcast für Biotech und Life Science. Vielen Dank, dass du heute dabei
00:44:08: warst. Wenn dir diese Folge gefallen hat, abonniere diesen Podcast und lass eine nette Bewertung
00:44:13: da. Wenn du Anregungen hast, würde ich mich sehr über dein Feedback freuen. Schreib mir einfach eine
00:44:17: E-Mail an feedback@doppelhelix.fm. Du kannst mir gerne auch auf LinkedIn folgen. Dort poste ich
00:44:24: Einblicke von uns, Green Elephant Biotech und auch zu Themen rund um die Biotech-Porsche. Bis zum
00:44:29: nächsten Mal bei Doppelhelix.
00:44:31: [Musik]
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