04 - Nicht-invasive Bluttests für Female Health - mit Theblood COO Miriam Santer
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00:00:00: Heute zu Gast ist Miriam Santa, eine der Gründerinnen und COO beide Blatt, einem Femty Startup aus Berlin.
00:00:09: Die Blatt haben ein Verfahren entwickelt, welches es ermöglicht, Menstruationsblut für den Vitrodiagnostik zu nutzen und darin Biomaker zu analysieren.
00:00:16: Wir sprechen darüber, wie diese Analysen schon heute Frauen helfen und in Zukunft genutzt werden können. Viel Spaß beim Hören!
00:00:26: Das heißt, alle die Bestandteile, die im Menstruationsblut vorhanden sind, die wir in der regulären Blutprobe nicht finden, die wollen wir uns zu Nutze machen.
00:00:35: Und da sind wir dann bei den ganz individuellen Proteinen, bei den Zellen und den Gewebebestandteilen.
00:00:42: Und einer unserer Fokusthemen sind chronische Krankheiten wie endometriose PCOS.
00:00:51: Das sind Themen, die beschäftigen sehr, sehr viele Frauen weltweit und kommen auch mehr und mehr aufmerksamkeit.
00:00:57: Hallo Miriam, schön, dass du heute bei mir bist.
00:01:09: Hallo, vielen Dank, dass ich da sein darf. Freue mich sehr.
00:01:12: Erzähl doch mal aller Kürze, um was es bei euch geht.
00:01:17: The Blood ist ein junges Femtex-Startup aus Berlin.
00:01:21: Wir machen Menstruationsblut-Analysen.
00:01:24: Das heißt, unser Fokus liegt darauf, Menstruationsblut im Labor nutzbar zu machen.
00:01:32: Das heißt, zu analysieren und zu testen und unsere Nutzerinnen damit individuelle Gesundheitsinformationen zu geben.
00:01:41: Das klingt super spannend und was es tatsächlich in der praktischen Umsetzung sowohl im Labor als auch für eure Nutzerinnen bedeutet,
00:01:49: da gehen wir später einmal tiefer darauf ein.
00:01:52: Ich finde es aber total spannend zu erfahren, woher ihr eigentlich kommt.
00:01:55: Also wie ihr auf die Idee kommt und wie ihr vor knapp zwei Jahren, etwas mehr als zwei Jahren, eure Unternehmen gegründet habt.
00:02:04: Ja, super gerne. Gegründet haben wir 2022. Also das Unternehmen wurde von Isabel Genou und mir ins Leben gerufen.
00:02:14: Und wir beide haben einen super persönlichen, ja, background, medizinischen background im Bereich eigentlich eher aus der Patientengournee.
00:02:24: Wir beide sind geplagt mit sehr vielen Arztbesuchen und langen Jahren voller Probleme und Schmerzen während der Menstruation.
00:02:34: Bei Isabel wurde vor zwei Jahren auch eine Meteorose festgestellt und ich selbst habe seit ich 15, 16 Jahre alt bin immer wieder mit Eierstocktumoren zu kämpfen gehabt.
00:02:47: Das heißt, wir hatten beide, ich glaube insgesamt jetzt schon über sieben Operationen und es ist im Laufe der Zeit aufgefallen,
00:02:57: wie sehr diese Lücke in der Frauengesundheit eigentlich existiert.
00:03:02: Das heißt, es gibt viel zu wenig Daten für Frauen von Frauen gerade in der Gesundheit.
00:03:10: Das betrifft jetzt nicht nur, allgemein nicht nur den Gesundheitsbereich, aber gerade in der Gesundheit.
00:03:15: Und ja, es geht super vielen Frauen so wie uns, dass es eine lange Leinsweg gibt, bis am Ende irgendwo eine Diagnose steht oder einem wirklich geholfen wird.
00:03:28: Und Isabel und ich haben uns zusammengesetzt und gesagt, wie können wir das ändern?
00:03:33: Wir haben jeden Monat eine Blutprobe, die ist nicht invasiv.
00:03:37: Wir haben die Freiheit zur Verfügung, wir brauchen dafür kein medizinisches Umfeld, warum können wir sie nicht nutzen?
00:03:44: Und ja, dann haben wir uns hingesetzt, ein bisschen Research gemacht und festgestellt, dass es erste Untersuchungen gab, also wirklich nur eine Handvoll-Untersuchung.
00:03:54: Hinsichtlich der Analyse von Menstruationsflüssigkeit kann man eigentlich sagen, weil es eine sehr komplexe Probe ist.
00:04:02: Genau. Und da sind wir jetzt seit über drei Jahren eigentlich an diesem Projekt dran, haben erstes Funding eingesammelt,
00:04:11: ein bisschen Unterstützung uns ins Team geholt, auch aus medizinischer bzw. labordiagnostischer Perspektive und bauen jetzt gerade unser Produkt.
00:04:23: Jetzt hast du gesagt, ihr kommt eher aus der Patientenperspektive.
00:04:30: Wie startet man denn so ein Projekt, so ein Unternehmen, dass man doch so einen starken medizinischen und naturwissenschaftlichen Kontext hat?
00:04:39: Mit super viel Neugier, glaube ich.
00:04:43: Also das eine ist ja, Menstruationsblutanalyse ist nicht etabliert.
00:04:48: Das heißt, es ist total innovativ und es gibt auch keine Expertinnen in dem Bereich, auf die du dich berufen kannst.
00:04:54: Ja, das heißt, alles, was geleistet wird, ist sowieso von Grund auf Forschung.
00:05:00: Und ich glaube, super wichtig ist es natürlich, wenn du ein Unternehmen gründest, eine Vision zu haben und zu wissen, wo geht es hin.
00:05:08: Und da gehört nicht nur der wissenschaftliche Bereich dazu, sondern eben ganz viele andere Bereiche auch.
00:05:15: Sei es, wie baue ich ein Produkt, wie bringe ich das letztendlich an den Markt, wie führe ich ein Team, wie kriege ich die alle wirklich auch in die richtige Richtung.
00:05:25: Und da haben wir uns dann natürlich sehr früh Expertise reingeholt aus dem Bereich Labor Diagnostik.
00:05:34: Das ist bei uns Dr. Amy Whitbread im Team und die unterstützt uns eigentlich seit Tag 1.
00:05:41: Genau, und so haben wir jetzt ein ganz gutes Setup geschaffen.
00:05:46: Dann erzähl doch gerne ein bisschen was über das Produkt, das ihr, oder ihr habt ein erstes Produkt gelaunscht, habe ich gesehen, was Frauen damit machen können, was der Mehrwert für eure Kundinnen ist und wie man von dieser Idee zu diesem ersten Produkt gekommen ist.
00:06:08: Es war ein längerer Prozess tatsächlich, ich glaube es ist ja meistens so im Startup, dass es über viele Umwege geht es dann ans Ziel.
00:06:17: Wir haben ursprünglich geplant ein Device zu entwickeln, das Menstruationsblut zu Hause analysieren kann.
00:06:25: Das heißt, die Frau beziehungsweise alle Menschen, die menstruieren, können ihre Probe zu Hause aufsammeln, sei es mit einem Tampon oder einer Tasse und das dann in dieses Gerät geben und analysieren.
00:06:41: Das Ganze hat sich wesentlich komplizierter herausgestellt, als wir das gedacht haben.
00:06:46: Und jetzt ist unser Go-to eigentlich die Idee, diese Probe ins Labor zu schicken.
00:06:52: Das Ganze in so ein Minilabor zu entwickeln wäre nochmal der nächste Schritt, das ist auch nicht ausgeschlossen für die Zukunft.
00:07:00: Aber aktuell sieht das Produkt so aus, dass die Frau über eine Menstruationstasse ihr Blut aufsammelt, in ein kleines Röhrchen umfüllt und das dann ins Labor schickt.
00:07:11: Und das Labor wertet die Blutprobe aus, hinsichtlich verschiedener Biomarker und es gibt dann eine detaillierte, personalisierte Analyse in unserer App.
00:07:23: Und diese App ist wesentlich umfangreicher als jetzt ein Standardlaborbericht.
00:07:27: Es gibt da tatsächlich dann weitere Empfehlungen, hinsichtlich Ernährung, Sport, Bewegung, Lifestyle, ganz allgemein Zyklusgesundheit.
00:07:37: Da gibt es ja schon super viele Parallelen, die man ziehen kann.
00:07:41: Und es ist super wichtig, dass die Nutzerinnen am Ende auch wirklich verstehen, welche Informationen sie da vor sich haben.
00:07:50: Okay, das heißt, es ist auch sehr educational, sag ich mal, dass sich vielleicht viele Frauen das erste Mal überhaupt richtig mit dem Thema auseinandersetzen,
00:08:01: das Datenbasiert angehen und dabei unterstützt ihr dann eben auch.
00:08:07: Genau, Wissen ist einer unserer wirklich so Core-Values, also unserer wichtigsten Unternehmenswerte.
00:08:16: Einerseits, weil wir super viel Wissen weiter vermitteln wollen, wir schaffen neues Wissen,
00:08:22: wir schließen ja auch diese sogenannte Gender-Data-Gab mit dem, was wir vorhaben.
00:08:28: Und da ist es Aufklärung, ist in man so ein doofes Wort.
00:08:32: Aber es ist schon auch noch viel Aufklärung in diesem Prozess, was notwendig ist, um den Menschen das Produkt überhaupt erst nahezubringen und das verständlich zu machen.
00:08:43: Was eben in Gender-Data-Gab erwähnt und das ihr da zu Beitrag den zu schließen,
00:08:49: stellt ihr den Daten dann auch Forschenden zur Verfügung oder arbeitet ihr intern damit? Was macht ihr denn mit den Daten?
00:08:59: Also wir haben in den letzten zwei Jahren mit unterschiedlichsten Forschungsinstitutionen zusammengearbeitet.
00:09:08: Einerseits sind die Daten natürlich unser höchstes Gut und super wichtig für uns zu verstehen.
00:09:14: Einerseits, was liefert uns Menstruationsblut als Ergebnis?
00:09:19: Und andererseits, wie können wir diese Daten verwenden, um daraus weiterhin Rückschlüsse zu ziehen,
00:09:24: sei es jetzt für unsere Nutzerinnen, aber sei es auch für Forschung und Produktentwicklung.
00:09:29: Was wir machen, wir haben kürzlich die erste klinische Studie abgeschlossen
00:09:35: und diese Daten aus dieser klinischen Studie werden auch wissenschaftlich publiziert.
00:09:40: Die Studie lief gemeinsam mit der Universität in Rostock.
00:09:44: Die nächste klinische Studie wird vermutlich hier in Berlin stattfinden.
00:09:49: Wir arbeiten auch so ganz im Engen im Austausch mit der Charité in Berlin
00:09:54: und wir merken, dass in den letzten zwei Jahren das Interesse stark gestiegen ist,
00:10:00: an dem, was wir machen und auch sehr viele Teams auf uns zukommen, also Forschungsteams
00:10:06: und natürlich gerne dieses Wissen geteilt haben möchten.
00:10:12: Da sind wir auch total offen für.
00:10:14: Ich glaube, gerade wenn man etwas sehr Innovatives macht,
00:10:17: ist es sehr wichtig, dass dieses Knowledge, dieses Know-how auch geteilt wird.
00:10:23: Wir profitieren ja auch davon, sobald es neue wissenschaftliche Erkenntnisse gibt.
00:10:28: Was habt ihr euch da angeschaut in dieser ersten klinischen Studie, die du eben erwähnt hast?
00:10:35: Die erste Studie bezog sich auf einen Vergleich von Menstruationsblut mit Kapilarblut.
00:10:42: Das heißt, die Blutprobe aus der Fingerkuppe verglichen mit der regulären Menstruation.
00:10:50: Wir haben dann über eine Trockenblutkarte diese Proben aufgesammelt und dann ins Labor geschickt
00:10:57: und auf Vitamine, Hormon und Spun-Elemente getestet.
00:11:02: Wichtig ist, in dieser Studie zu belegen, dass Menstruationsblut und reguläre Blutanalyse korreliert.
00:11:10: Wir haben ja dadurch, dass die Analyse von Menstruation nicht etabliert ist,
00:11:16: noch keine Referenzbereiche definiert.
00:11:18: Es gibt ja wieder Aussagen dazu, welche biomarker testbar sind, welche sind stabil,
00:11:25: welche funktionieren nicht so gut.
00:11:27: Und eben diese Referenzbereiche sind super wichtig, um dann am Ende auch den Nutzerinnen Rückschlöße geben zu können
00:11:36: und diese Daten zu interpretieren.
00:11:38: Kannst du da was zu sagen?
00:11:40: Was da rausgekommen ist?
00:11:42: Wie unterscheidet sich denn jetzt Menstruationsblut von Venösen oder von Kapilarblut in diesem Fall?
00:11:49: Im Prinzip unterscheidet sich die Probe schon grundsätzlich in der Zusammensetzung.
00:11:55: Also Menstruationsblut beinhaltet nicht nur die klassischen Blutbestandteile, sondern wir haben auch Zellen,
00:12:01: wir haben Gewebe, wir haben Schleim, Bakterien und super vielfältige Probe.
00:12:07: Das macht es für das Labor nicht ganz so einfach, weil natürlich die Geräte, mit denen getestet wird, auch nicht dafür zugelassen sind.
00:12:16: Und gerade die Konsistenz der Probe hat uns am Anfang ziemlich zu schaffen gemacht.
00:12:22: Das heißt, wir haben eine viel zu viskose Probe, die im Zweifel gar nicht durch die Filter der Analysegeräte durchgeht.
00:12:33: Und da haben wir ein Prozess entwickelt, um das standardisiert durchfüllbar zu machen.
00:12:39: Und die Ergebnisse aus unserer Studie waren total hilfreich und total super.
00:12:48: Wir haben uns sehr gefreut über die Ergebnisse, weil wir bei gewissen Biomarkern feststellen konnten,
00:12:53: dass es eben eine statistisch relevante Korrelation gibt.
00:12:57: Und es gibt aber auch Biomarker, da war das ein bisschen hersehbar, dass es nicht ganz so gut klappt.
00:13:04: Genau, und da sind wir eben ganz tief in der Forschung und im Optimierungsprozess,
00:13:10: welche Räuchel muss man verwenden, welche Zusätze müssen wir verwenden, um die Proben,
00:13:17: auf welche Art zu bearbeiten, um bessere Ergebnisse zu bekommen.
00:13:21: Okay, und da habt ihr einen externen Partner irgendwann gefunden, der die Laborinfrastruktur dafür hat
00:13:27: und auch bereit ist, diese Entwicklungsarbeit mit euch zusammen zu machen.
00:13:31: Ja, das war zu Beginn gar nicht so einfach.
00:13:35: Wir haben mit so vielen Laboren gesprochen, die gesagt haben, das machen wir nicht, das geht nicht.
00:13:39: Das ist natürlich auch ein hohes Risiko für uns und unsere Maschinen.
00:13:44: Wir können nicht einfach irgendwelche Proben da jetzt durchfahren.
00:13:47: Dann haben wir angefangen mit einem recht kleinen Labor zu testen und haben super Ergebnisse bekommen
00:13:54: und konnten danach und nach tatsächlich auch gestützt auf andere Forschungsergebnisse,
00:14:00: die weltweit in den laufenden Monaten erbracht wurden
00:14:05: und so ein bisschen da aufstützen und dann zeigen, dass die Testung funktioniert,
00:14:14: wenn man die Probe auf eine gewisse Art vorbereitet.
00:14:17: Jetzt haben wir mittlerweile mehrere Labore in Europa, mit denen wir kooperieren.
00:14:21: Kommt ein bisschen auf die Art, die Auswahl der Biomarker an und auf die Art der Analyse.
00:14:28: Und für die nächste klinische Studie werden wir aber sehr viel hier in Berlin fokussiert testen,
00:14:37: weil wir auch hier das Produkt in erster Linie zulassen wollen.
00:14:41: Am Ende ist es ein Invitrodiagnostikum.
00:14:44: Was bedeutet das beziehungsweise, wenn du sagst, es ist ein Invitrodiagnostikum,
00:14:55: was hängt an dieser Zulassung dran und was können eure Kundinnen jetzt schon aus den Daten lernen
00:15:04: oder welche Vorteile haben sie jetzt schon davon und was verändert sich, wenn ihr diese Zulassung habt?
00:15:10: Ja, vielleicht zuerst zu dem Punkt, was können unsere Kundinnen schon jetzt eigentlich daraus lernen.
00:15:21: Den Prototypen, den wir jetzt am Markt haben, das ist ein kleiner Menstruationsblut-Test.
00:15:28: Die Nutzerinnen schicken uns ihre Probe ein und wir schauen uns die Probe an hinsichtlich
00:15:33: der Konsistenz, der Zusammensetzung, Farbe, Menge.
00:15:38: Es gibt zusätzlich noch einen umfangreichen Fragebogen, wo die Frauen sehr viele Fragen
00:15:42: beantworten, hinsichtlich ihrer Zyklusgesundheit allgemein.
00:15:45: Und da geben wir dann einen Bericht mit einem Vergleich "Wie stehst du im Vergleich zu Community?"
00:15:55: Das heißt, die Frauen wollen eigentlich wissen, ist das, was ich habe, ist das normal, ist
00:16:00: das vergleichbar, geht es anderen Frauen auch so und wenn nicht, was kann ich dagegen tun?
00:16:04: Da fehlt noch die volle ständige Biomarker-Analyse, weil wir, wie gesagt, dazu noch nicht zugelassen
00:16:11: sind.
00:16:12: Die Zulassung ist jetzt geplant für dieses Jahr, also für Plan im Sommer 2024 an den Markt
00:16:19: zu gehen.
00:16:20: Das Ganze ist ein recht aufwendiger Prozess, also ein Primitodiagnostikum in Deutschland.
00:16:27: Ja, das ist ein kleiner Weg, den man da gehen muss.
00:16:32: Aber wir haben mittlerweile so viel Beratung und haben so intensiv mit dem Thema auseinander
00:16:38: gesetzt.
00:16:39: Wir sind da sehr gut vorbereitet und wir haben super Partner an der Hand, die das mit uns
00:16:44: durchführen, die solche Prozesse auch schon öfter gemacht haben.
00:16:48: Langfristig wollen wir allerdings schon auch in die Diagnostik gehen.
00:16:54: Das heißt, alle die Bestandteile, die im Instruktionsblut vorhanden sind, die wir in
00:16:59: der regulären Blutprobe nicht finden, die wollen wir uns zu Nutze machen.
00:17:02: Und da sind wir dann bei den ganz individuellen Proteinen, bei den Zellen und den Gewebebestandteilen.
00:17:10: Und eines der, naja, unserer Fokusthemen sind chronische Krankheiten wie endometriose PCOS.
00:17:18: Das sind Themen, die beschäftigen sehr, sehr viele Frauen weltweit und kommen auch mehr
00:17:29: und mehr Aufmerksamkeit.
00:17:30: Was super wichtig ist.
00:17:32: Aber trotzdem bestehen noch viel zu wenig Lösungen dafür, diese Krankheiten adäquat
00:17:39: zu diagnostizieren.
00:17:40: Das heißt, kurzfristig, die ersten Schritte sind so ein bisschen in der Lifestyle-Gesundheit
00:17:45: und langfristig gehen wir damit in die Diagnostik und nutzen eben das volle Potenzial der Probe.
00:17:50: Das, okay.
00:17:56: Das heißt, kann man sich das dann so vorstellen, dass die App dann, keine Ahnung, irgendwann
00:18:11: mit der Apple Watch verknüpft ist und das alles so weit automatisiert ist, dass du eine
00:18:16: Benachrichtigung kriegst.
00:18:17: Die App sagt dir, hey, die fehlen hier folgende Spurenelemente.
00:18:24: Hier ist ein Ernährungs-Tipp für dich.
00:18:26: Oder geh mal zum Gynäkologen.
00:18:28: Ja, also was wir auf jeden Fall mit einbinden und das auch jetzt schon etablieren ist ein
00:18:37: telemedizinischer Ansatz.
00:18:39: Das heißt, unsere Nutzerinnen bekommen ihre Auswartung in der App und können dann mit
00:18:43: den jeweiligen Expertinnen sprechen.
00:18:46: Ganz häufig ist es ja so, dass Frauen sich nicht wohlfühlen in unserem aktuellen Gesundheitssystem.
00:18:53: Sie sind nicht gut aufgehoben, haben lange Wartezeiten.
00:18:56: Die Gynäkologinnen sind begrenzt in dem, was sie den Patientinnen anbieten können.
00:19:02: Das heißt, wir leiten nicht nur zu Expertinnen im Gynnbereich, sondern auch zu Endocrinologinnen,
00:19:10: allgemeinen Medizinern.
00:19:12: Es gibt Zykluscoaches, es gibt Ernährungsberater.
00:19:15: All das zusammen soll dann ein schlüssiges Bild abbilden, wo Frauen wirklich vollumfänglich
00:19:23: Hilfe bekommen.
00:19:24: Und am Ende geht es natürlich darum zu verstehen, was sind die Prozesse, die meinem Körper funktionieren.
00:19:31: Sind die Probleme und die Schmerzen, die ich habe, gibt es da für eine Ursache.
00:19:36: Kann ich dagegen angehen?
00:19:38: Gerade Kinderwunsch ist ein super wichtiges und spannendes Thema.
00:19:42: Es gibt verschiedene Biomarker, an denen wir gerade auch forschen, hinsichtlich wie gesagt
00:19:48: der Früherkennung von chronischen Krankheiten.
00:19:50: Da geht es um neue Biomarker, da geht es um sehr, sehr viel Forschungsarbeit.
00:19:56: Das ist was die Endkonsumenten oft nicht auf den ersten Blick selbst verstehen kann und
00:20:02: auch nicht muss.
00:20:03: Das heißt, wir arbeiten da mit den jeweiligen Expertinnen zusammen.
00:20:07: Und bezüglich der Integration mit anderen Wearables.
00:20:14: Aktuell sind wir noch nicht so weit, dass wir diese Daten jetzt mit Apple oder Ura oder
00:20:22: wie auch immer teilen.
00:20:23: Es kann sicherlich spannend sein, da kommt ganz, ganz, ganz viel, ja gerade auch auf den
00:20:29: Markt.
00:20:30: Mal schauen, was da in den kommenden Jahren passiert.
00:20:34: Die Daten sind natürlich hochsensibel und Gesundheitsdaten muss man ja auch ganz
00:20:40: vorsichtig behandeln.
00:20:41: Von daher werden wir da eher langsam an das Thema rangehen.
00:20:45: Genau, aber je nachdem, was dann auch wirklich einfach mehr Wert hat für unsere Nutzerinnen.
00:20:51: Ja, ganz klar.
00:20:52: Ich meine, das Endgerät, das kommt ja auch nicht drauf an, auf welchem Endgerät der Kunden
00:20:57: am Ende ihre Daten bekommt.
00:20:59: Wenn man jetzt solche Studien startet oder so wie ihr überhaupt das Thema angehen möchte
00:21:08: und so eine ganz grüne Wiese hat, uns noch gar keine Daten gibt, dann hat man ja so
00:21:12: ein Hennerei-Problem.
00:21:13: Man möchte eigentlich vorher sagen machen oder wie du sagst, es gibt einen Vergleich
00:21:19: von den eigenen Daten mit den Daten aus der Community, wenn man auch gar keine Community
00:21:23: hat, wo man die Daten vergleichen kann, dann ist das ein bisschen das Problem ohne Daten
00:21:27: und keine Community, aber ohne Community auch keine Daten.
00:21:30: Wie habt ihr denn eure ersten Kundinnen oder eure erste Community aufgebaut?
00:21:35: Naja, irgendwo muss man ja immer anfangen.
00:21:41: Wir haben gestartet mit einer Testgruppe hier in Berlin von freiwilligen Spenderinnen,
00:21:49: die uns ihre Proben vorbeigebracht haben.
00:21:51: Da haben wir eine wirklich tolle Gruppe an Frauen, die sehr zuverlässig sich fast jeden
00:21:58: Monat bei uns melden und sagen, hey, hier ist meine Probe, könnt ihr was damit machen?
00:22:03: Nutzt sie einfach, ich will sie nicht wegschmeißen.
00:22:05: Und so haben wir angefangen erste Datenpunkte zu sammeln.
00:22:12: Das heißt, wir haben uns, wie gesagt, hinsichtlich Farbe, Konsistenz, Zusammensetzung Daten
00:22:21: rausgesucht und diese Proben angesehen.
00:22:24: Wir haben natürlich auch Tests gemacht im Labor.
00:22:27: Das sind dann aber Daten, die dadurch, dass sie dann noch nicht zertifiziert sind, nicht
00:22:32: an die Konsumentin weitergegeben werden kann.
00:22:34: H hilft uns aber trotzdem schon mal diese Grundbasis zu schaffen.
00:22:38: Und das Thema ist ja allgemein recht spannend und polarisierend.
00:22:44: Also wir bekommen super viel Zuspruch, gerade auch auf Social Media von Frauen, die sagen,
00:22:50: wow, was für eine coole Idee.
00:22:51: Ich bin sehr gerne bereit, meine Probe und meine Daten der Forschung zur Verfügung zu
00:22:58: stellen und hatten eigentlich nie ein Problem, Frauen zu finden, die da mitmachen.
00:23:04: Das heißt, wir haben von Anfang an eine super gute Basis gehabt.
00:23:08: Auch wie gesagt, Datenpunkte sind, das eine sind wirklich Analyse-Daten aus der Probe
00:23:15: selbst, aber es gibt ja auch noch andere Datenpunkte, wie eben, was hast du für mentale,
00:23:20: körperliche Beschwerden während deiner Menstruation, wie lange geht die Menstruation?
00:23:25: Also es gibt ja so viele andere Themen, die man drum herum noch mit erfassen kann.
00:23:29: Da haben wir sehr früh einfach mit angefangen.
00:23:32: Und wenn du sagst, das Thema polarisiert und aber ihr bekommt viel Zuspruch von den Frauen,
00:23:39: hat er ihr Probleme am Anfang Partner zu finden?
00:23:41: Also zum Beispiel Ärzte, die mit euch zusammenarbeiten wollen, Diagnostik-Labore, sonstige Beratene,
00:23:48: weil sie gesagt haben, hey, das ist ein Thema, das fassen wir nicht an oder ist nicht relevant
00:23:53: oder wie waren außerhalb eurer jetzigen Community das Feedback?
00:24:00: Wir haben also ganz zu Beginn war es schon eine große Herausforderung, gerade mit Ärztinnen
00:24:13: zusammenzuarbeiten, weil die natürlich sehr bedacht darauf sind, dass es wissenschaftliche
00:24:19: Erkenntnisse gibt, auf die man sich stützen kann.
00:24:21: Und nachdem Isabelle und ich beide keine Medizinerinnen sind, war das schon sehr viel Überzeugungsarbeit.
00:24:28: Wir haben tatsächlich einen Riesenmeilenstein, der vorgestern passiert ist, dass in den USA
00:24:36: die erste menstruationsbrutanalyse FDA geprooft wurde.
00:24:40: Das ist natürlich nicht nur für die Firma, die das macht, ein toller Meilenstein, sondern
00:24:46: auch allgemein für die ganze Industrie und für alle Forscherinnen, die sich damit befassen,
00:24:53: weil es eine Art Beleg ist zu zeigen, hey, es ist ein bisschen validiert, es ist nicht
00:25:00: mehr ganz dieser große Moonshot und wir können uns hier auf Daten stützen, wir können Studien
00:25:06: durchführen, das hilft natürlich.
00:25:09: Und gerade Mediziner wollen wissenschaftliche Erkenntnisse und wissenschaftliche Ergebnisse
00:25:14: sehen, das ist ja auch total verständlich.
00:25:17: Das hat natürlich gedauert.
00:25:21: Es ist einfach ein Prozess, der sich entwickelt und soweit sind wir jetzt aber sehr zufrieden
00:25:28: mit dem Setup, wo wir gerade stehen und wir haben super viele Gynäkologinnen auch in
00:25:36: unserem Advisory Board, die mit uns zusammenarbeiten, nicht nur hinsichtlich der Laboranalyse,
00:25:43: sondern auch der Ausarbeitung der App.
00:25:46: Und so hat sich das im Laufe der Zeit ergeben.
00:25:51: Das heißt, da entwickelt sich gerade auch so ein richtiges Ökosystem mit anderen Startups,
00:25:56: mit Ärztinnen, mit der Diagnostik, die sich um das ganze Thema Frauengesundheit gerade
00:26:04: auch entwickelt.
00:26:05: Auf jeden Fall, es passiert super viel.
00:26:08: Wir sind schon lange nicht mehr die einzigen in Europa, gerade auch zum Thema Endometriose,
00:26:15: da gibt es einige Startups, die sich intensiv damit befassen, aber auch die Nutzung und
00:26:20: Analyse von der Instruationsbrut wird mehr und mehr angegangen.
00:26:25: Ich freue mich über jeden, der mitmacht, der dazukommt.
00:26:29: Es gibt immer noch viel, so wie nicht Forschungsgelder in dem Bereich und alles, was dazu beigetragen
00:26:37: wird, hilft am Ende das Produkt schneller bauen zu können.
00:26:40: Dann lass uns doch einfach noch mal ein bisschen in die Zukunft schauen.
00:26:45: Eure Zulassung steht an.
00:26:47: Wie geht es dann für euch weiter als Unternehmen mit den Produkten?
00:26:52: Was kommt da auf die Community zu?
00:26:55: Zulassung ist ja, wie gesagt, geplant für den Sommer diesen Jahres.
00:27:00: Wir planen dann mit einer ersten kleinen Version, vermutlich werden es zwischen sechs und acht
00:27:08: Biomarkern, die wir validiert haben, dann an den Markt zu gehen.
00:27:11: Die Nutzerin kann sich sehr wahrscheinlich ihr Paket dann jeweils aussuchen, ob sie mehr
00:27:19: den Fokus auf Hormongesundheit, Zyklusgesundheit oder Ernährung setzen möchte.
00:27:26: Für uns geht es dann natürlich ein bisschen in die Wachstumsphase.
00:27:31: Jetzt gerade sind wir noch sehr in der Forschungs- und Entwicklungsphase.
00:27:35: Sobald wir auf dem Markt sind, kommen natürlich andere Kennzeilen ins Spiel.
00:27:41: Gerade Performance ist dann super wichtig.
00:27:44: Wie vertreiben wir das Produkt?
00:27:47: Aktuell haben wir einen sehr großen Fokus auf den Online-Verkauf.
00:27:52: Wir haben aber auch jetzt schon strategische Partner gefunden, die mit uns diesen Test
00:27:57: vertreiben wollen.
00:27:58: Für die Apotheken kann es vielleicht noch ein bisschen zu früh sein, das ist aber auch
00:28:03: eine Option für uns.
00:28:05: Also all diese Faktoren rundherum, Sales und Marketing werden super wichtig.
00:28:11: Das Team wird dann natürlich auch noch mal ein bisschen wachsen.
00:28:16: Wir brauchen da sicherlich einiges an Unterstützung.
00:28:18: Und am Ende wollen wir ja nicht nur in Deutschland tätig sein.
00:28:24: Das heißt, dass erschließende Neuermärkte, Frankreich, England, auch die ganzen nordischen
00:28:33: Staaten sind super, super spannend für uns.
00:28:35: Und da geht es dann natürlich darum, wie können wir da möglichst schnell, möglichst
00:28:41: breit aufgestellt sein.
00:28:43: Sehr gut.
00:28:44: Und was wird dir dafür, Partner oder wer sollte sich bei euch bewerben, um in diesem
00:28:49: Prozess mit dabei sein zu können?
00:28:51: Für Teammember, meinst du?
00:28:56: Ja.
00:28:57: Was natürlich super wichtig ist, für jeden, der bei uns arbeiten möchte, der braucht eine
00:29:06: sehr groß ausgeprägte Neugierde und eine sehr große Motivation an Themen zu arbeiten,
00:29:15: die vielleicht nicht ganz so vorhersehbar sind.
00:29:18: Also ich glaube, dass es ja oft im Startup-Bereich so, dass sich vieles sehr schnell verändern
00:29:24: kann.
00:29:25: Und das braucht eine gewisse Flexibilität.
00:29:26: Und ich meine, das Skillset kommt dann natürlich immer noch mal spezifisch auf den Arbeitsbereich
00:29:34: an, den wir abdecken wollen.
00:29:36: Aber ich glaube, rein um in unser Team jetzt sehr gut rein zu passen, würde ich sagen,
00:29:42: braucht es einen einfachen, sehr aufgeweckten Geist.
00:29:46: Der Interesse hat, dieses Produkt zu entwickeln und an den Markt zu bringen.
00:29:52: Alles klar.
00:29:54: Dann wünsche ich euch für so Wachstum im Unternehmen und die Zulassung und die Expansion
00:30:00: allen Erfolg, den man haben kann.
00:30:02: Vielen, vielen Dank, dass du heute bei mir warst.
00:30:05: Vielen Dank.
00:30:06: Ja, es hat sehr viel Spaß gemacht.
00:30:08: Doppelhelix, der Technologie-Podcast für Biotech und Life Science.
00:30:18: Vielen Dank, dass du heute dabei warst.
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00:30:24: da.
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